Stressmanagement: Wie das HBDI-Modell zu Gelassenheit und besserer Performance beiträgt

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Was ist Stressmanagement?

Unter Stressmanagement versteht man alle Maßnahmen und Strategien, die helfen, Anforderungen und Belastungen im Alltag besser zu bewältigen. Ziel ist es, körperliche und psychische Ressourcen zu schonen und langfristig gesund, leistungsfähig und ausgeglichen zu bleiben. Dabei geht es nicht nur um klassische Methoden wie Entspannungsübungen, sondern auch darum, die eigene Denkweise zu reflektieren und gezielt anzupassen.

Gerade an dieser Stelle kommt das Herrmann Brain Dominance Instrument (HBDI) ins Spiel. Es zeigt Ihnen, wie Sie bevorzugt denken und reagieren – und eröffnet damit konkrete Ansätze, um Ihre Stressfaktoren zu identifizieren und effektiver damit umzugehen.


Wie beeinflusst das HBDI-Stressmanagement?

Das HBDI-Modell unterscheidet vier Denkpräferenzen, die in unterschiedlichen Situationen Stress auslösen (oder mindern) können:

  1. Quadrant A (analytisch)
    • Merkmale: Zahlen, Daten, Logik
    • Mögliche Stressauslöser: Unklare Fakten, fehlende Informationen, chaotische Prozesse
    • Strategien: Faktenbasis schaffen (z. B. genau recherchieren), To-do-Listen mit Prioritäten, klares Erwartungsmanagement
  2. Quadrant B (strukturiert)
    • Merkmale: Planung, Prozesse, Organisation
    • Mögliche Stressauslöser: Zeitdruck, Unordnung, unklare Verantwortlichkeiten
    • Strategien: Strukturierte Arbeitspläne, klare Deadlines definieren, Routinen (z. B. Tages- oder Wochenplan)
  3. Quadrant C (zwischenmenschlich)
    • Merkmale: Empathie, Kommunikation, Beziehungen
    • Mögliche Stressauslöser: Konflikte im Team, fehlende Anerkennung, mangelnder Austausch
    • Strategien: Offene Gesprächskultur fördern, Feedback-Runden etablieren, soziale Kontakte pflegen
  4. Quadrant D (kreativ)
    • Merkmale: Visionen, Innovation, unkonventionelle Ideen
    • Mögliche Stressauslöser: Routineaufgaben ohne Abwechslung, fehlender Freiraum für Kreativität
    • Strategien: Gezielte Kreativpausen (z. B. Brainstorming-Sessions), neue Aufgaben suchen, Freiraum für Ideen schaffen

Warum ist Stressmanagement nach HBDI so wertvoll?

  1. Individuelle Herangehensweise
    Jeder Mensch empfindet Stress anders. Durch das HBDI-Framework wird klar, warum gewisse Situationen gerade für einen selbst besonders belastend sind. So lassen sich maßgeschneiderte Gegenmaßnahmen finden.
  2. Ganzhirn-Denken
    Wer bewusst alle Denkstile (A, B, C und D) einbezieht, findet oft alternativere und effizientere Wege, mit Stress umzugehen. Zum Beispiel kann ein analytisch geprägter Mensch (A) von Kreativ-Methoden (D) profitieren, die Abwechslung und neue Impulse bringen.
  3. Teamunterstützung
    Auch im Teamkontext ist ein HBDI-basiertes Stressmanagement hilfreich. Kolleg*innen können sich gegenseitig ausgleichen: Wenn eine Person (B) sich durch Chaos gestresst fühlt, hilft vielleicht jemand (A), der genaue Zahlen liefert, oder jemand (D), der eine originelle Idee für einen Workaround hat.
  4. Langfristige Gesundheit
    Chronischer Stress ist einer der Hauptfaktoren für Burnout und andere gesundheitliche Probleme. Wer seine Stressmuster rechtzeitig erkennt und gegengesteuert, bleibt langfristig leistungsfähig und motiviert.

Praktische Tipps für ein HBDI-basiertes Stressmanagement

  1. Selbstanalyse
    Machen Sie ein HBDI-Profil oder reflektieren Sie Ihre Denkpräferenzen. Fragen Sie sich:

    • In welchen Situationen fühle ich mich besonders gestresst?
    • Welche Denkweise benutze ich hauptsächlich?
  2. Bewusste Pausen
    Quadrant A: Verwenden Sie Pausen, um kurz und effektiv Fakten zu überprüfen oder Klarheit zu gewinnen (z. B. ein kurzer Reality-Check in Excel).
    Quadrant B: Legen Sie Struktur- und Routinenpausen ein (z. B. feste Zeiten fürs E-Mail-Checken).
    Quadrant C: Verabreden Sie sich in Pausen mit Kolleg*innen auf einen kurzen Walk & Talk.
    Quadrant D: Gönnen Sie sich Kreativpausen, z. B. eine Skizze oder ein Gedankenexperiment, um Abstand zu gewinnen.
  3. Kommunikation im Team
    Strukturierte Tagesstart-Meetings (B) geben allen ein klares Bild über Aufgaben und Ziele.
    – Ein offenes Ohr (C) für Sorgen und Anliegen senkt Stress im Miteinander.
    Ideenbox (D) oder kurze Brainstorming-Sessions bereichern die Routine und lockern monotone Abläufe auf.
  4. Neue Perspektiven einnehmen
    Probieren Sie bewusst andere Denkweisen aus, um Stressoren zu begegnen:
    Analytisch (A): Hinterfragen Sie Ihre Stressquelle objektiv: Was sind wirklich die Fakten?
    Strukturiert (B): Legen Sie einen klaren Zeitplan oder Prozess fest, um den Stressfaktor zu entschärfen.
    Zwischenmenschlich (C): Suchen Sie das Gespräch oder bitten Sie um Unterstützung.
    Kreativ (D): Sehen Sie Stress als Chance, etwas Neues zu entwickeln oder eine alte Methode zu verbessern.
  5. Stressoren eliminieren oder mindern
    – Schauen Sie, ob sich manche Aufgaben an Kolleg*innen mit passenden Denkstilen delegieren lassen.
    – Optimieren Sie Arbeitsabläufe, damit es weniger Reibungsverluste gibt.
    – Suchen Sie nach Workarounds, die für Ihren Denkstil angenehmer sind.

Beispiele aus der Praxis

  1. Projektteam unter Zeitdruck
    • A: Erstellen Sie einen realistischen Statusbericht mit klaren Zahlen.
    • B: Teilen Sie Aufgaben in übersichtliche Meilensteine auf.
    • C: Halten Sie tägliche Kurzmeetings, um Stressgefühle abzufangen und gegenseitig zu motivieren.
    • D: Ermöglichen Sie kreative Pausen, in denen man über bessere Prozessabläufe nachdenken kann.
  2. Homeoffice und Isolation
    • A: Legen Sie feste Zeiten für E-Mails und Aufgabenblöcke fest. So behalten Sie den Überblick.
    • B: Nutzen Sie digitale Tools (z. B. Trello, Asana) für klare Struktur.
    • C: Verabreden Sie sich virtuell zum Kaffeeplausch mit Kolleg*innen.
    • D: Variieren Sie Ihre Arbeitsumgebung oder nutzen Sie Spaziergänge für Brainstorming.
  3. Konflikt im Team
    • A: Sammeln Sie Fakten, die zum Konflikt geführt haben.
    • B: Führen Sie einen strukturierten Konfliktlösungsprozess ein (Mediation, Zeitrahmen, klare Gesprächsregeln).
    • C: Geben Sie Raum für Emotionen und aktives Zuhören.
    • D: Lassen Sie Raum für kreative Einigungen oder neue Wege der Zusammenarbeit.

Fazit

Stressmanagement ist ein persönlicher und gleichzeitig teambasierter Prozess. Das HBDI-Modell hilft Ihnen, Ihren vorherrschenden Denkstil zu erkennen und gezielt jene Bereiche zu stärken, in denen Sie Stress besonders wahrnehmen. Indem Sie Alleinstellungsmerkmale der vier Quadranten – analytisch (A), strukturiert (B), zwischenmenschlich (C) und kreativ (D) – bewusst in Ihren Alltag integrieren, schaffen Sie ein flexibles und resilientes Mindset. So gehen Sie souveräner mit Drucksituationen um, bleiben langfristig gesund und steigern Ihre Leistungsfähigkeit.

Tipp: Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie HBDI-basiertes Stressmanagement in Ihrem Unternehmen oder persönlich umgesetzt werden kann? Wir bieten Workshops und Coachings an, in denen Sie lernen, Ihre Denkstile im Umgang mit Stress optimal einzusetzen. Kontaktieren Sie uns jetzt!