Dekubitusprophylaxe leicht gemacht Tipps zur Vermeidung von Druckgeschwüren
Dekubitus, auch als Wundliegen bekannt, ist eine schmerzhafte und belastende Folge von dauerhaftem Druck auf die Haut, der die Durchblutung beeinträchtigt und Gewebeschäden verursacht. Umso wichtiger ist es, frühzeitig und gezielt vorzubeugen – denn die Heilung von Druckgeschwüren ist oft langwierig und kompliziert. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie das Risiko für Ihre pflegebedürftigen Angehörigen oder Patienten deutlich senken. In diesem Ratgeber zeigen wir bei Musterfirma GmbH, wie Sie durch richtige Lagerung und sorgfältige Hautpflege einen Dekubitus effektiv vorbeugen können.
Warum entsteht Dekubitus?
Dekubitus entsteht, wenn bestimmte Hautstellen über längere Zeit ständigem Druck ausgesetzt sind – etwa an Fersen, Kreuzbein oder Hüften. Dieser Druck führt zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen, wodurch Haut und darunterliegendes Gewebe beschädigt werden. Besonders Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit, wie beispielsweise bettlägerige Senioren, sind gefährdet. Feuchte, Wärme oder mangelnde Hautpflege können diesen Prozess zusätzlich fördern.
Die Rolle der richtigen Lagerung
Das regelmäßige Umlagern ist die wichtigste Maßnahme zur Dekubitusprophylaxe. Ziel ist es, Druckstellen durch Positionswechsel mindestens alle zwei Stunden zu entlasten. Dabei helfen bewährte Lagerungstechniken, wie beispielsweise die 30-Grad-Seitenlage, bei der der Körper sanft zur Seite geneigt wird, ohne direkt auf der gefährdeten Stelle zu liegen. Auch V- oder Kissenlagerungen sind sinnvoll, um die Druckverteilung zu optimieren.
Hilfreich sind zudem druckentlastende Hilfsmittel wie spezielle Wechseldruckmatratzen, die den Druck automatisch verlagern, oder weiche, adaptable Lagerungskissen, die die Belastung auf besonders gefährdete Stellen reduzieren. Auch spezielle Polsterungen an Ellenbogen, Knien und Fersen schützen vor Verletzungen durch Druck oder Reibung.
Hautpflege als Schlüsselelement
Die Haut ist unsere Schutzbarriere – und eine gut gepflegte Haut widersteht Druck und Feuchtigkeit besser. Daher gehört zur Prävention:
- Regelmäßige Kontrolle der Haut, vor allem an gefährdeten Stellen, um frühzeitig Rötungen oder Verhärtungen zu erkennen.
- Sanfte Reinigung mit pH-neutralen, milden Seifen oder speziellen Hautreinigern, ohne die Haut auszutrocknen.
- Sorgfältiges Trockenreiben der Haut, da Feuchtigkeit die Verletzungsgefahr erhöht. Besonders bei Inkontinenz ist ein häufiger Wechsel der Inkontinenzmaterialien wichtig.
- Verwendung von rückfettenden Cremes, die die Haut elastisch und widerstandsfähig machen.
- Schutz vor Hautreizungen durch atmungsaktive Kleidung und Bettwäsche aus natürlichen Materialien.
Häufiges Waschen mit herkömmlicher Seife, langes Baden oder Duschgel sollten vermieden werden, da sie die Hautoberfläche unnötig angreifen und schädigen können.
Bewegung und Ernährung ergänzen die Pflege
Auch wenn die Beweglichkeit von Pflegebedürftigen oft eingeschränkt ist, sollte jede Möglichkeit zur Mobilisierung genutzt werden. Sanfte Bewegungsübungen oder das unterstützte Umlagern fördern die Durchblutung und reduzieren den Druck auf gefährdete Körperstellen, was die Hautgesundheit verbessert.
Eine ausgewogene Ernährung begleitet die Dekubitusprophylaxe, da ein gut ernährter Körper die Haut besser regenerieren kann. Achten Sie auf ausreichend Proteine, Vitamine und Mineralstoffe sowie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um die Hautelastizität zu erhalten und Wundheilung zu unterstützen.
Dos & Don’ts bei der Dekubitusvorbeugung
Beachten Sie diese wichtigen Punkte:
- Dos: Regelmäßige Umlagerung alle 2 Stunden durchführen
- Don’ts: Lange Zeit in derselben Position verharren
- Dos: Nutzung von druckentlastenden Matratzen und Kissen
- Don’ts: Harte Unterlagen ohne Polsterung verwenden
- Dos: Haut regelmäßig auf Rötungen untersuchen
- Don’ts: Haut vernachlässigen oder trocknen lassen
- Dos: Sanfte Reinigung mit pH-neutralen Produkten
- Don’ts: Häufiges Waschen mit aggressiver Seife oder Duschgel
- Dos: Haut gut abtrocknen und mit rückfettenden Cremes pflegen
- Don’ts: Feuchte Haut nicht pflegen oder feucht belassen
- Dos: Atmungsaktive, lockere Kleidung und Bettwäsche tragen
- Don’ts: Eng anliegende Kleidung oder Plastikunterlagen
- Dos: Bewegung fördern oder Unterstützung beim Umlagern bieten
- Don’ts: Bewegungsmangel ignorieren
- Dos: Ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicherstellen
- Don’ts: Mangelnde Nährstoffzufuhr und Dehydration
Wann sollten Sie ärztliche Hilfe suchen?
Erkennen Sie die ersten Anzeichen wie eine gerötete Hautstelle, die auf Fingerdruck nicht verblasst, oder bemerken Sie Schmerzen, Verhärtungen oder Juckreiz, sollten Sie sofort reagieren. Wird nichts unternommen, kann sich schnell ein Dekubitus entwickeln, der bis tief ins Gewebe reicht und sehr schmerzhaft sein kann.
In diesem Fall ist eine professionelle Behandlung durch geschultes Pflegepersonal und gegebenenfalls ärztliche Versorgung notwendig. Eine frühzeitige Behandlung verbessert die Heilungschancen erheblich und verhindert schwerwiegende Komplikationen wie Infektionen.
Fazit
Dekubitus ist eine ernste Gefahr für Pflegebedürftige, aber mit systematischer Prävention gut vermeidbar. Der Schlüssel liegt in der Kombination aus regelmäßiger Lagerung, sorgfältiger Hautpflege, gezielter Nutzung von Hilfsmitteln sowie einer guten Ernährung und Bewegung. Als Pflegedienst und Ansprechpartner begleiten wir von Musterfirma GmbH Sie gern dabei, dieses wichtige Thema im Alltag umzusetzen, damit keine Druckstellen entstehen und Ihre Angehörigen geschützt bleiben.
Bei Fragen zur richtigen Lagerung, Hautpflege oder zu Hilfsmitteln stehen wir Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Denn vorbeugen ist immer besser als heilen – und gute Pflege beginnt mit Aufmerksamkeit und Fürsorge.


