Entscheidungsfindung: Wie Ganzhirn-Denken (HBDI) zu nachhaltig besseren Ergebnissen führt

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Warum ist Entscheidungsfindung so wichtig?

Ob im Alltag oder im Job – Entscheidungen prägen unseren Lebensweg und bestimmen, ob wir unsere Ziele erreichen. Dabei stoßen wir oft auf Hürden: mangelnde Informationen, Zeitdruck oder Unsicherheiten über die Folgen. Ein gut strukturierter Prozess hilft, diese Hürden zu überwinden. Das Herrmann Brain Dominance Instrument (HBDI) zeigt uns auf, wie wir Denkstile gezielt nutzen können, um umfassende, fundierte und nachhaltige Entscheidungen zu treffen.


Entscheidungsfindung und das HBDI-Modell

Das HBDI-Modell unterscheidet vier Denkpräferenzen, die jeweils unterschiedliche Stärken in den Entscheidungsprozess einbringen:

  1. Quadrant A (analytisch)
    • Fokus: Zahlen, Daten, Fakten
    • Mehrwert in der Entscheidungsfindung: Objektive Bewertung von Alternativen, Ermittlung von Risiken und klaren Kennzahlen
  2. Quadrant B (strukturiert)
    • Fokus: Planung, Prozesse, Organisation
    • Mehrwert: Systematische Herangehensweise, klare Schritte und realistische Zeitpläne bei der Umsetzung
  3. Quadrant C (zwischenmenschlich)
    • Fokus: Empathie, Kommunikation, Beziehungen
    • Mehrwert: Berücksichtigung der menschlichen Aspekte und der Motivation aller Beteiligten, Schaffung von Akzeptanz
  4. Quadrant D (kreativ)
    • Fokus: Innovation, Visionen, unkonventionelle Ideen
    • Mehrwert: Blick über den Tellerrand, Entwicklung alternativer Konzepte, Erschließen neuer Chancen

Fazit: Wer alle diese Denkstile in den Entscheidungsprozess einbezieht, profitiert von einem Ganzhirn-Denken (Whole Brain Thinking). Dadurch entstehen tragfähige und vielseitige Lösungen.


Fünf Schritte zu besseren Entscheidungen mit HBDI

1. Problem oder Ziel klar definieren

  • Analytische Perspektive (A): Sammeln Sie Fakten und Daten zur Ausgangslage. Welche konkreten Ziele wollen Sie erreichen?
  • Strukturierte Perspektive (B): Erstellen Sie eine Checkliste, was bereits bekannt ist und welche Informationen noch fehlen.

2. Informationen sammeln und bewerten

  • Analytische Perspektive (A): Bewerten Sie Alternativen auf Basis von Kennzahlen oder Prognosen.
  • Kreative Perspektive (D): Überlegen Sie, ob es unkonventionelle Lösungsansätze gibt, die Sie nicht auf den ersten Blick sehen.

3. Menschliche Aspekte berücksichtigen

  • Zwischenmenschliche Perspektive (C): Holen Sie Feedback von Betroffenen und Stakeholdern ein. Stellen Sie sicher, dass Ängste, Bedenken und Wünsche gehört werden.
  • Strukturierte Perspektive (B): Notieren Sie, wer für den Entscheidungsprozess zuständig ist und welche Schritte der Teamkommunikation eingehalten werden sollten.

4. Entscheidung treffen

  • Analytische Perspektive (A): Wägen Sie die Optionen rational gegeneinander ab und bewerten Sie Vor- und Nachteile.
  • Kreative Perspektive (D): Vergessen Sie nicht, den Blick in die Zukunft zu richten. Passt die Entscheidung in eine mögliche Trend- oder Innovationsrichtung?

5. Umsetzung planen und evaluieren

  • Strukturierte Perspektive (B): Definieren Sie genaue Aufgaben, Verantwortlichkeiten und einen Zeitplan.
  • Zwischenmenschliche Perspektive (C): Kommunizieren Sie die Entscheidung klar und holen Sie die Beteiligten mit ins Boot, damit sie motiviert an der Umsetzung mitwirken.
  • Analytische Perspektive (A): Messen Sie Fortschritte und überprüfen Sie den Erfolg anhand konkreter KPIs.
  • Kreative Perspektive (D): Bleiben Sie offen für Anpassungen und neue Ideen, die während der Umsetzung entstehen.

Praxisbeispiele

  1. Produktentwicklung
    • A: Marktanalysen, Umfragen, Kostenkalkulation
    • B: Projekt- und Meilensteinplanung
    • C: Kundenfeedback einholen, Team-Workshops veranstalten
    • D: Ideen für neue Funktionen, innovative Design-Konzepte
  2. Personalentscheidungen
    • A: Datenbasierte Einschätzung von Qualifikationen oder Leistungsindikatoren
    • B: Klare Anforderungsprofile, definierte Prozesse im Auswahlverfahren
    • C: Berücksichtigung der Teamchemie, Kommunikations- und Feedbackgespräche
    • D: Zukunftsorientierter Blick auf Weiterentwicklung und Potenziale der Kandidat*innen
  3. Change Management
    • A: Analysieren, welche Kennzahlen eine Veränderung notwendig machen
    • B: Strukturiertes Konzept für den Wandel inklusive Zeitplan
    • C: Einbezug der Mitarbeitenden, Verständnis für Ängste und Bedürfnisse schaffen
    • D: Visionen für die zukünftige Organisationsstruktur entwickeln

Tipps für den Einstieg

  1. HBDI-Profil erstellen
    Starten Sie mit einem HBDI-Test, um Ihre Denkpräferenzen zu ermitteln. So sehen Sie, ob Sie Entscheidungen eher analytisch, strukturiert, zwischenmenschlich oder kreativ angehen.
  2. Teamzusammenstellung
    Stellen Sie ein Entscheidungsteam bewusst divers zusammen: Laden Sie Kolleg*innen mit verschiedenen Denkstilen ein, damit alle Perspektiven gehört werden.
  3. Moderation und Rollenzuteilung
    Bestimmen Sie für wichtige Entscheidungsrunden, wer den analytischen Input liefert, wer die Struktur vorgibt, wer auf die zwischenmenschlichen Aspekte achtet und wer den kreativen Raum öffnet.
  4. Diskussionskultur fördern
    Ermutigen Sie jede*n, die eigene Sicht einzubringen, ohne Angst vor Kritik. Denn nur so werden blinde Flecken entdeckt und innovative Ideen entwickelt.
  5. Kontinuierliche Reflexion
    Nach jeder größeren Entscheidung lohnt es sich, den Prozess zu analysieren: Was hat gut funktioniert? Welche Denkstile waren stark vertreten, welche weniger? Wie lässt sich das beim nächsten Mal verbessern?

Fazit

Eine gute Entscheidungsfindung ist heute mehr denn je ein Schlüssel zum Erfolg – beruflich wie privat. Das HBDI-Modell schafft hierfür eine klare Struktur, indem es alle Denkpräferenzen (A, B, C, D) in den Prozess integriert. Resultat: nachhaltige, vielseitige und innovative Entscheidungen, die sowohl auf Daten und Fakten als auch auf Empathie, Kreativität und Struktur basieren. Wer diesen ganzheitlichen Ansatz verfolgt, stärkt nicht nur das eigene Potenzial, sondern fördert auch eine offene und zukunftsfähige Team- und Unternehmenskultur.

Tipp: Möchten Sie oder Ihr Team Ihre Entscheidungsfindung auf ein neues Level heben? Unsere HBDI-Workshops und Coachings helfen Ihnen, Denkpräferenzen zu erkennen, auszubalancieren und gezielt in Entscheidungsprozessen einzusetzen. Kontaktieren Sie uns jetzt!