Hilfsmittel für Zuhause von Rollator bis Badewannenlift und wie Sie diese bei der Krankenkasse beantragen
Sie möchten oder müssen länger zuhause bleiben und fragen sich, welche Hilfsmittel Ihnen den Alltag erleichtern könnten? Vielleicht haben Sie auch bereits von Ihrem Arzt eine Empfehlung bekommen und wissen jetzt nicht so recht, wie Sie weiter vorgehen sollen. Keine Sorge – dieser Guide hilft Ihnen, die passenden Hilfsmittel zu finden und zeigt Ihnen, wie Sie diese über Ihre Krankenkasse beantragen können.
Was sind Hilfsmittel eigentlich?
Bevor wir in die Details gehen, eine kurze Erklärung: Hilfsmittel sind Geräte und Sachmittel, die Ihnen helfen, Beeinträchtigungen auszugleichen oder Ihre Mobilität und Unabhängigkeit im Alltag zu unterstützen. Sie sind nicht einfach nur praktisches Zubehör – sie sind wichtige Helfer, die Ihre Lebensqualität deutlich verbessern können.
Die meisten Hilfsmittel können Sie sich von Ihrer gesetzlichen Krankenkasse bezahlen lassen, wenn sie ärztlich verordnet sind. Das ist eine gute Nachricht, denn viele dieser Geräte sind nicht günstig. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten ganz oder teilweise, wenn das Hilfsmittel medizinisch notwendig ist.
Die häufigsten Hilfsmittel im Überblick
Lassen Sie uns schauen, welche Hilfsmittel es gibt und wofür sie besonders sinnvoll sind.
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Der Rollator: ist wohl eines der bekanntesten Hilfsmittel. Es ist eine Gehhilfe mit vier Rädern, Griffen und oft auch einer Sitzfläche. Der Rollator hilft Ihnen, sicherer zu gehen, wenn Ihre Kraft oder Balance nachlässt. Er entlastet Ihre Beine und gibt Ihnen Halt. Es gibt verschiedene Ausführungen – manche sind leicht und kompakt für unterwegs, andere sind stabiler und bieten mehr Komfort.
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Gehstützen oder Gehhilfen: sind leichter und mobiler als ein Rollator. Sie sind ideal, wenn Sie nur wenig Unterstützung brauchen oder wenn Sie sehr mobil sein möchten. Manche Menschen nutzen Gehstützen nach einer Operation oder bei leichteren Mobilitätseinschränkungen.
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Rollstühle: sind für Menschen gedacht, die nicht mehr gehen können oder sehr schnell ermüden. Es gibt manuelle Rollstühle, die Sie selbst schieben, und elektrische Rollstühle, die mit einem Motor arbeiten. Letztere sind besonders für Menschen hilfreich, die ihre Arme nicht mehr so gut bewegen können.
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Aufstehhilfen: Im eigenen Zuhause können auch Aufstehhilfen sehr wertvoll sein. Diese Hilfsmittel helfen Ihnen, vom Stuhl oder aus dem Bett aufzustehen. Das klingt vielleicht einfach, aber für viele Menschen ist das Aufstehen eine der größten Herausforderungen im Alltag. Eine gute Aufstehhilfe gibt Ihnen Unabhängigkeit zurück.
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Das Badewannenlift: ist ein praktisches Gerät, mit dem Sie sicher in die Badewanne und wieder heraus können. Es ist besonders wichtig für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, denn es ermöglicht Ihnen, ein entspannendes Bad zu nehmen, ohne sich dabei in Gefahr zu bringen.
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Duschhocker und Duschstühle: sind einfacher, aber nicht weniger wertvoll. Sie erlauben es Ihnen, zu sitzen, während Sie duschen. Das ist nicht nur komfortabel, sondern auch eine wichtige Sicherheitsmaßnahme, besonders wenn Ihnen schwindlig wird oder Sie schnell erschöpft sind.
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Krankenbett oder Pflegebett: Für im Bett ist ein Krankenbett oder Pflegebett oft hilfreich. Diese Betten lassen sich in der Höhe verstellen und in verschiedene Positionen fahren. Das macht Ihnen das Aufstehen leichter und dem Pflegepersonal die Arbeit erleichtert.
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Treppenlifte: sind eine größere Investition, aber für Menschen, die nicht mehr die Treppen hochkommen, absolut lebensverändernd. Sie ermöglichen es Ihnen, in Ihrem eigenen Haus alle Stockwerke zu erreichen.
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Haltegriffe und Halteseile: gehören zu den einfacheren, aber unverzichtbaren Hilfsmitteln. Sie geben Ihnen Halt im Badezimmer und auf den Treppen.
So beantragen Sie Hilfsmittel bei der Krankenkasse
Jetzt zur wichtigen Frage: Wie bekommen Sie diese Hilfsmittel erstattet?
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Suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin auf. Dieser Arzt muss feststellen, dass Sie das Hilfsmittel medizinisch benötigen. Das ist entscheidend – die Krankenkasse zahlt nur für Hilfsmittel, die ärztlich verordnet sind.
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Nachdem der Arzt das Hilfsmittel verordnet hat, erhalten Sie ein Rezept oder eine Verordnung. Mit diesem Dokument gehen Sie dann entweder zu einem Sanitätshaus oder direkt zu Ihrer Krankenkasse.
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Der nächste Schritt ist, das Hilfsmittel auszuwählen. Es gibt verschiedene Hersteller und Modelle. Sie können gemeinsam mit dem Sanitätshaus oder der Fachperson überlegen, welches Modell am besten zu Ihnen passt. Denken Sie daran, dass Sie bei vielen Hilfsmitteln nur einen Eigenanteil zahlen – nicht die gesamten Kosten.
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Dann erfolgt der formale Antrag. Das Sanitätshaus oder die Krankenkasse reicht den Antrag mit der ärztlichen Verordnung bei Ihrer Krankenkasse ein. Die Krankenkasse prüft dann, ob das Hilfsmittel zu Ihrem Hilfsmittelkatalog gehört und genehmigt oder lehnt den Antrag ab.
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Wichtig zu wissen: Die meisten Krankenkassen arbeiten mit bestimmten Sanitätshäusern oder Lieferanten zusammen. Es ist klug, vorher zu fragen, welche Verträge Ihre Krankenkasse hat. Das spart Zeit und vermeidet Überraschungen später.
Was müssen Sie selbst bezahlen?
Zwar übernimmt die Krankenkasse einen großen Teil der Kosten, aber Sie müssen in der Regel einen Eigenanteil zahlen. Das ist gesetzlich geregelt: Sie zahlen pro Hilfsmittel zehn Prozent des Preises, mindestens fünf Euro, höchstens aber 10 Euro.
Es gibt aber auch Ausnahmen – manche Hilfsmittel, besonders wenn sie ärztlich verordnet sind, werden zu 100 Prozent übernommen.
Ein kleines Wort zum Abschluss
Die richtigen Hilfsmittel können Ihr Leben wirklich verändern. Sie geben Ihnen nicht nur Unabhängigkeit, sondern auch Sicherheit und Selbstbewusstsein. Zögern Sie nicht, mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu sprechen, wenn Sie denken, dass ein Hilfsmittel für Sie sinnvoll wäre. Ihre Krankenkasse ist ebenfalls ein guter Ansprechpartner für Fragen zur Übernahme der Kosten.
Bei der Musterfirma GmbH 2 sind wir hier, um Sie bei all diesen Fragen zu unterstützen. Wir beraten Sie gerne und helfen Ihnen, das richtige Hilfsmittel für Ihre Situation zu finden. Eine gute Beratung ist der erste Schritt zu mehr Lebensqualität und Unabhängigkeit.


