Künstliche Intelligenz: Die Grundlage für unsere Souveränität im 21. Jahrhundert
In einer Welt, die immer schneller und komplexer wird, steht künstliche Intelligenz (KI) an der Spitze der technologischen Revolution. Die Fähigkeit, Maschinen zu programmieren, die lernen und sich an neue Situationen anpassen können, hat die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, grundlegend verändert. Aber was bedeutet KI für unsere Souveränität im 21. Jahrhundert? Ist sie tatsächlich die Grundlage für unsere Zukunft, wie viele Experten behaupten? In diesem Blogbeitrag werden wir uns dieser Frage nähern und die Chancen und Herausforderungen von KI im Kontext der digitalen Souveränität untersuchen.
Die Geschichte von KI
Künstliche Intelligenz hat eine lange Geschichte, die bis ins zweite Weltkrieg zurückreicht. Wissenschaftler wie Alan Turing beschäftigten sich bereits damals mit der Frage, ob Maschinen denken können. Nach dem Krieg entwickelten sich die ersten Computer, die die Grundlage für die moderne KI legten. In den 1950ern und 1960ern entstanden die ersten KI-Algorithmen, die jedoch sehr begrenzt waren und auf spezifische Aufgaben zugeschnitten.
Die Revolution durch ChatGPT
Das im November 2022 vorgestellte ChatGPT hat jedoch alles verändert. Diese KI-Modellierung ermöglicht es, KI auf eine Vielzahl von Anwendungen anzuwenden, auf die sie nicht spezifisch vorbereitet wurde. Dies hat zu einer globalen Investitions-Welle geführt, in der es nicht mehr um die besten Algorithmen geht, sondern um Skalierung, Wachstum, Geschäftsmodelle und Profite.
Die Herausforderungen von KI
Aber KI bringt auch Herausforderungen mit sich. Eine der größten ist die Frage der Kontrolle. Wer hat Zugang zu den besten Daten? Wer kreiert die besten Modelle? Wer bekommt genug Chips zum Rechnen? Wer kann die Chips überhaupt noch mit Strom beliefern? Europa steht vor dem Problem, dass es an Kontrolle über die Rohmaterialien der Chipherstellung mangelt. Der Betrieb von KI-Modellen benötigt sehr viel Energie, und sollte Europa nennenswert eigene KI-Infrastruktur aufbauen, könnte es an entsprechendem Strom mangeln.
Digitale Souveränität
Digitale Souveränität ist Leistungsfähigkeit und Kontrolle. Europa ist dann souverän im Bereich der KI, wenn es dort sowohl eine hohe Leistungsfähigkeit besitzt als auch die mit dieser Leistungsfähigkeit verbundene Wertschöpfung ausreichend gut unter Kontrolle hat. Digitale Souveränität im Sinne des Bitkom bezieht sich nicht nur auf KI, sondern auf alle Aspekte des digitalen Lebens. Die Akademie der Technikwissenschaften hat im Jahr 2021 ein Ebenenmodell definiert, das Rohmaterialien und Vorprodukte, Komponenten, Kommunikationsinfrastruktur, typische Cloud-Technologien, europäische Datenräume und europäische Rechte und Werte umfasst.
Die Rolle der Regulierung
Europa ist globaler Vorreiter im Bereich der Regulierung. Unternehmen wie Aleph Alpha haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Nachvollziehbarkeit von LLMs (Large Language Models) zu verbessern. Die EU hat präventive Kontrollmaßnahmen ergriffen, um den Missbrauch von KI zu verhindern. Diese Form der Regulierung zeigt, dass Europa nicht nur reagiert, sondern auch proaktiv handelt, um die Zukunft der digitalen Souveränität zu gestalten.
Die Zukunft von KI
Die Analyse der 8 Ebenen der Souveränität zeigt, dass die Lage für Europa durchwachsen ist. Die großen KI-Modelle sind für uns Europäer gut verfügbar, aber wir sind hochgradig abhängig von der Chip-Produktion in Taiwan und Südkorea. Zudem investiert Europa signifikant in die lokale Produktion von Chips. Unsere Voreiterschaft in der Regulierung schützt uns wahrscheinlich vor dem gröbsten Missbrauch in der Zukunft, richtig verhindert hat sie wahrscheinlich noch keine Innovation.
Was Europa tun sollte
Um das Rennen nicht zu verlieren, sollten wir uns auf die folgenden 5 Maßnahmen fokussieren:
- Investition in die lokale Chip-Produktion: Europa sollte weiterhin in die lokale Produktion von Chips investieren, um die Abhängigkeit von asiatischen Unternehmen zu reduzieren.
- Regulierung und Kontrolle: Europa sollte seine Regulierungsbemühungen fortsetzen, um den Missbrauch von KI zu verhindern und die Nachvollziehbarkeit von LLMs zu verbessern.
- Energieeffizienz: Europa sollte Maßnahmen ergreifen, um die Energieeffizienz von KI-Modellen zu verbessern und die Abhängigkeit von externen Energiequellen zu reduzieren.
- Forschung und Entwicklung: Europa sollte weiterhin in die Forschung und Entwicklung von KI investieren, um neue Technologien zu entwickeln und die Leistungsfähigkeit von KI-Modellen zu verbessern.
- Internationale Zusammenarbeit: Europa sollte sich auf internationale Ebene mit anderen Ländern abstimmen, um gemeinsame Standards und Regeln für die Entwicklung und den Einsatz von KI zu etablieren.
Fazit
Künstliche Intelligenz ist tatsächlich die Grundlage für unsere Souveränität im 21. Jahrhundert. Sie bietet uns die Möglichkeit, unsere Wirtschaft und Gesellschaft zu transformieren und neue Chancen zu schaffen. Aber um diese Chancen zu nutzen und die Herausforderungen zu meistern, müssen wir uns auf die Entwicklung von digitaler Souveränität konzentrieren. Europa hat bereits wichtige Schritte unternommen, aber es gibt noch viel zu tun. Durch die Investition in die lokale Chip-Produktion, die Regulierung und Kontrolle von KI, die Verbesserung der Energieeffizienz, die Förderung der Forschung und Entwicklung und die internationale Zusammenarbeit können wir sicherstellen, dass Europa in der Lage ist, die Herausforderungen der digitalen Revolution zu meistern und seine Souveränität im Bereich der KI zu behaupten.
In einer Welt, die immer schneller und komplexer wird, ist es wichtig, dass wir offen und aufgeschlossen sind gegenüber den Möglichkeiten und Chancen, die KI bietet. Wir sollten uns nicht vor den Herausforderungen fürchten, sondern sie als Gelegenheit sehen, um unsere Zukunft zu gestalten und unsere Souveränität im 21. Jahrhundert zu sichern.