Leo der Wolkenhüpfer und das Geheimnis des Funkelfelsens
Leo der Wolkenhüpfer und das Geheimnis des Funkelfelsens
Hoch oben über den Wolken, wo die Luft dünn und der Himmel endlos blau ist, lebte Leo der Wolkenhüpfer. Leo war ein fröhlicher kleiner Junge mit wilden blauen Haaren und Füßen so leicht wie Federn. Er konnte mühelos von Wolke zu Wolke springen und liebte es, die weiche, flauschige Landschaft zu erkunden.
Eines Tages entdeckte Leo eine seltsame, glitzernde Wolke am Horizont. Neugierig hüpfte er näher und näher, bis er erkannte, dass es gar keine Wolke war – sondern ein riesiger, schwebender Felsen! Der Funkelfelsen schimmerte in allen Regenbogenfarben und war übersät mit funkelnden Kristallen.
„Wow!“, rief Leo begeistert und landete vorsichtig auf dem Felsen. Die Oberfläche fühlte sich warm an unter seinen Füßen, und überall blitzten und glitzerten die Kristalle. Leo war so fasziniert, dass er gar nicht bemerkte, wie eine kleine rote Gestalt aus einer Felsspalte lugte.
„Hey du! Was machst du denn hier?“, ertönte plötzlich eine piepsige Stimme. Leo zuckte erschrocken zusammen und drehte sich um. Vor ihm stand ein winziges Wesen mit feuerroten Haaren und orangefarbener Haut. Es trug eine Lederschürze voller Werkzeuge und funkelte Leo mit gelben Augen an.
„Oh, hallo!“, sagte Leo freundlich. „Ich bin Leo, der Wolkenhüpfer. Und wer bist du?“
Das Wesen verschränkte die Arme. „Ich bin Funk, der Feuerkobold. Und das hier ist mein Zuhause, der Funkelfelsen!“
Leo staunte. „Du lebst hier? Das ist ja toll! Darf ich mich ein bisschen umsehen?“
Funk runzelte die Stirn. „Na gut, aber fass ja nichts an! Die Kristalle sind sehr empfindlich.“
Leo nickte eifrig und begann, den Felsen zu erkunden. Überall entdeckte er neue Wunder: Höhlen voller glitzernder Edelsteine, Quellen mit sprudelndem Regenbogenwasser und sogar kleine Gärten, in denen leuchtende Blumen wuchsen.
Plötzlich hörte er einen lauten Knall. Leo rannte zurück zu Funk und sah, dass einer der größten Kristalle Risse bekommen hatte.
„Oh nein!“, rief Funk verzweifelt. „Der Herzkristall! Er versorgt den ganzen Felsen mit Energie. Wenn er zerbricht, stürzt alles ab!“
Leo erschrak. „Was können wir tun?“
Funk kratzte sich am Kopf. „Wir brauchen magisches Mondlicht, um den Kristall zu heilen. Aber die Wolken verdecken den Mond!“
Leo strahlte. „Ich kann helfen! Ich kenne alle Wolken hier oben.“
Gemeinsam machten sich Leo und Funk auf den Weg. Leo hüpfte von Wolke zu Wolke und bat seine Freunde, den Weg zum Mond freizugeben. Doch die Wolken waren müde und wollten sich nicht bewegen.
„Bitte!“, flehte Leo. „Es ist wichtig!“ Aber die Wolken blieben stur.
Da hatte Leo eine Idee. Er begann, auf den Wolken herumzutanzen und zu singen. Die Wolken kicherten und wirbelten mit ihm herum. Langsam bewegten sie sich zur Seite, bis ein schmaler Mondstrahl durchkam.
„Schnell!“, rief Funk und zog einen Kristall aus seiner Tasche. Er hielt ihn in den Mondstrahl, und der Kristall begann zu leuchten.
Zurück am Funkelfelsen presste Funk den leuchtenden Kristall gegen den Herzkristall. Langsam verschwanden die Risse, und der große Kristall erstrahlte heller als zuvor.
„Wir haben es geschafft!“, jubelte Leo.
Funk lächelte zum ersten Mal. „Danke, Leo. Du hast den Funkelfelsen gerettet!“
Leo strahlte vor Stolz. „Das habe ich gern gemacht! Darf ich wiederkommen und dich besuchen?“
Funk nickte. „Jederzeit! Du bist ein guter Freund.“
Von da an besuchte Leo oft den Funkelfelsen. Er und Funk wurden dicke Freunde und erlebten viele Abenteuer zusammen. Leo lernte, wie man Kristalle pflegt, und Funk zeigte ihm die Geheimnisse des Felsens.
Manchmal, wenn die Nächte besonders klar waren, saßen sie gemeinsam auf der Spitze des Funkelfelsens und beobachteten die Sterne. Leo erzählte Geschichten von seinen Wolkenreisen, und Funk berichtete von den Legenden des Felsens.
Und wenn ihr nachts zum Himmel schaut und ein besonders helles Funkeln seht, dann ist das vielleicht der Funkelfelsen – und wenn ihr ganz genau hinschaut, könnt ihr vielleicht sogar Leo und Funk winken sehen.